BaWü-Schüler-Cup der SV 2019 startete am vergangenen Sonntag in Eichstetten – 5 Führungstrikots gehen nach Biberach
Das Wetter meinte es leider nicht besonders gut mit den eifrigen Eichstettern, die mit gewohnt freundlicher Routine, ihren Renntag ausrichteten. Temperaturen unter zehn Grad und frischer Regen forderte vor allem die jüngsten Teilnehmer. Trotz einiger Stürze auf dem regennassen Kopfsteinpflaster blicken wir auf eine gelungene erste Etappe zurück.
Das erste Führungstrikot des Tages ging an den deutschen Vize-Meister, Justin Bellinger vom RSC Biberach. Im Rennen seiner Altersklasse U15m waren einige Stürze zu vermelden. Über die längste Zeit des Rennens formierte sich aber eine knapp zehnköpfige Gruppe, die die Renndistanz von 27km gemeinsam bestritt. Erst auf der letzten Runde setzte sich Bellinger von seinen Kontrahenten ab und fuhr mit deutlichem Vorsprung als Erster über die Ziellinie. Ebenfalls solo kam Davide Spinaccia (RSV Ellmendingen) ins Ziel. Einen nachfolgenden Sprint aus der Gruppe konnte Ferdinand Hübner (KJC Ravensburg) für sich entscheiden. Dahinter folgten Moritz Peter (RSG Heilbronn) und Louis Grupp (Radsport Rhein-Neckar).
Auch bei den Schülerinnen U15 wurde eine Biberacherin auf dem Podest in Gelb gekleidet. Hanna Geiser demonstrierte eindrücklich ihre gute Form. Auch sie konnte im letzten Jahr bei den Deutschen Straßenmeisterschaften, den zweiten Platz erkämpfen. In Eichstetten setzte sie sich zunächst mit Emilia Meier (RVC Reute) ab, bis sie auch diese hinter sich lassen konnte und als Solistin das Rennen beendete. Eine halbe Minute später erreichte Meier solo das Ziel, erst eine weitere Minute später fuhr Leonie Boos (RSV Ellmendingen) als Dritte über die Ziellinie. Diese hatte sich erst wenige Kilometer vor Rennende von Lisa Rollmann (RSV Stuttgart Vaihingen) getrennt, welche das Rennen als Vierte beendete.
In der U13m kämpfte ein Trio um den Sieg. Bendikt Benz (RSG Offenburg-Fessenbach) hatte hier die schnellsten Beine. Damit erhielt er das gelbe Führungstrikot seiner Altersklasse. Er verwies Fritz Stihler (RSV Hofweier) und Wenzel Fischer (RV Stuttgardia Stuttgart) auf die Plätze zwei und drei. Dahinter beendete Erik Fritz (RSV Ellmendingen) nach langer Solofahrt als Vierter das knapp 16km lange Rennen. Len Sohnsmeyer (Radsport Rhein-Neckar) und Tim Herzog (VC Singen) eroberten die Ränge 5 und 6, der insgesamt 17 Starter.
Bei den Mädels der U13, die im Rennen mit den älteren Schülerinnen ihre Runden drehten, kam Julia Servay (RSC Biberach) deutlich vor Caroline Kohler (RSV Stuttart Vaihingen) ins Ziel. In der U11m/w machte Mia Schechinger (RSC Biberach) das Rennen. Ihre Mitstreiterin, Charlotte Späth (RSV Hofweier), sprintete als Zweite mit dem fünfplatzierten Jungen, Nelson Kimmich (RV Waldmössingen), ins Ziel. Davor platzierten sich Raphael Dunz (RSC Biberach) auf Rang 1, Moritz Koch (RSG Eichstetten) bei seinem Heimrennen auf Rang 2, Timo Zabel (RSC Biberach) auf Rang 3 und Kilyan Morgant (MRSC Ottenbach) auf Rang 4.
In der Teamwertung ist damit der RSC Biberach überlegen auf Rang 1. Herausragende Leistungen der Sportler aus der schwäbischen Talentschmiede
„Leider werden nicht alle Trikots in der Teamwertung berücksichtigt werden“, so Bernhard Lingenhöhle vom RSC Biberach durchaus vorwurfsvoll. Er hat Recht – denn, in diesem Jahr werden die Mädels der U11 und U13 ausschreibungsgemäß wohl keine Berücksichtigung finden können. Zu wenig Teilnehmerinnen in diesen Altersklassen lassen den fairen Vergleich nicht zu. „… und genau das ist der Knackpunkt“, meint Lingenhöhle, „Die Mädels werden bestraft. Dabei fahren sie ja häufig sogar den gleichaltrigen Jungs davon!“ Auch damit hat er Recht. Denn – die wenigen Mädels der U11 und U13, wie zum Beispiel die beiden Biberacherinnen Julia Servay (U13w) und Mia Schechinger (U11), brauchen sich vor den gleichaltrigen männlichen Kollegen nicht zu verstecken. Die jüngste Teilnehmerin, Mia, bewies auch gestern wieder, dass sie die Konkurrenz im Griff hat. Fuhr sie doch als Erste beider Kategorien im Rennen der U11m/ U11w über den Zielstrich.
„Dieses Problem wird nicht zu lösen sein, solange die Starterzahlen nicht wachsen. Wir hoffen sehr, dass sich in den nächsten Jahren etwas tut. Es gibt Vereine, die intensive Nachwuchsarbeit betreiben, aber die Philosophie verfolgen, Kinder müssen ´geschont´ werden. Der Aufwand für den Leistungssport sei zu groß. Eltern nicht motiviert genug, den Sport in diesem Ausmaß zu unterstützen“, berichtet Michaela Boos von der Cup-Orga. „Man wird sehen, wie sich das entwickelt. Traurig dabei, dass sogar Renn-Ausrichter ihren eigenen Vereins-Nachwuchs nicht zur Serie melden… Allerdings freuen wir uns auch ganz besonders, dass es in diesem Jahr wieder Starterzuwachs aus anderen Vereinen gibt. Ravensburg hat eine große Mannschaft gemeldet. Auch in Rhein-Neckar und Heilbronn tummeln sich wieder einige junge Talente“.